Startprobleme – Moped springt nicht an: Gesammelte Werke

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Hier die gesammelten Werke aus dem alten FAQ-Brett zum Thema „Moped springt nicht an“, „Probleme nach längeren Standzeiten“ und „Moped läuft wie der berühmt-berüchtigte Sack Nüsse“:

Der Grund dafür:

Die Gaser haben Entlüftungsöffnungen oder so. Daher verflüchtig sich der brennbare Teil des Benzins und dat Möp will nicht starten.

Da aber nun etwas Ebbe herrscht im Gaser sollte man nach etwas Standzeit den Hahn vorm starten auf PRI stellen, damit die Gaser wieder geflutet werden.

Ansonsten muß der Motor ewig leiern und genügend Unterdruck für den Benzinhahn aufbauen und erst dann läuft der Sprit ! (Dann ist die Bakterie meist alle)

Hier mal meine gesammelten Erfahrungen in Punkto Vergaser und Startprobleme:

Tank:

Unterdruckschlauch für Unterdruckbenzinhahn ist nicht dicht, lose, abgeknickt. Kein Sprit fließt in die Gaser. Sollte auf PRI aber funktionieren.

Benzinhahnfilter sitzt zu (innen im Tank), abschrauben und säubern.

Tankentlüftung zu: Nach einigen KM geht das Mopped aus, bevorzugt beim Anhalten. Unterdruck im Tank, kein Benzin fließt mehr in die Gaser. Nach kurzer Fahrt mal Tankdeckel öffnen, wenn es zischt, Fehler gefunden.

Kein Benzin: Schlauch abgeknickt, oder bei Verwendung eines Filters nicht genug Durchlass.

Vergaser:

Schwimmernadeln sitzen fest, lassen kein Benzin fließen, reinigen.

Schwimmernadeln sind verhärtet, dichten nicht mehr ab, Benzin läuft über. Erneuern.

Düsen sitzen zu, meist ruckelnder Motorlauf, schlechte Gasannahme. Reinigen.

Leerlaufgemischschraube (LLG) verdreht, Gemisch zu fett oder zu mager. Korrigieren.

Kanal von Hauptdüse zur LLLG sitzt zu,schlechtes Standgas, reinigen.

Beim zusammenbau des Vergasers ist darauf zu achten:

dass die kleinen O-Ringe zw. Deckel und Gehäuse korrekt sitzen,

die großen Schiebergummis korrekt sitzen und nicht eingeklemmt werden,

die große Feder nicht geknickt wird,

die Düsen alle fest eingeschraubt sind,

die Schwimmernadeln korrekt und leichtgängig eingebaut sind.

Beim Einbau des Vergasers ist darauf zu achten:

dass die Gummis zum Luftfilter und zum Zylinderkopf richtig dicht sitzen,

dass die Gaszüge leichtgängig sind und nirgends schaben,

dass der Unterdruckschlauch zum Tank korrekt sitzt und nicht eingeklemmt ist,

dass der Luftfilter dicht sitzt und der Deckel auch dicht schließt,

dass die Benzinablassschrauben zugedreht sind.

Startprozedur nach längerer Standzeit:

Benzinablassschrauben aufdrehen und alten Sprit ablassen.

Dann wieder schließen und Benzinhahn auf PRI stellen.

Nun den Motor mit Chokeunterstützung und ohne Gas starten, besser mehrfach kurz starten als lange orgeln zu lassen.

Wenn es nicht sofort klappt, ruhig zwischendurch mal ne Minute warten.

Zur Not mit Unterstützung von Startpilot oder Bremsenreiniger versuchen.

Wenn Motor läuft, Benzinhahn wieder auf ON stellen!

Wenn abgesoffen, Kerzen reinigen, Brennraum entlüften lassen und dann wieder probieren.

Sollte ich etwas vergessen haben, so fügt es bitte hinzu.

Soll eine Anleitung für die vielen Anfänger und Wiedereinsteiger sein, die die kleinen Macken der Bandit noch nicht kennen.

Rawesoft, www.banditforum.de

Auch den Nachtrag von Totto, offensichtlich einer Zusammenfassung unterschiedlicher Beiträge anderer User, die nach und nach dazukamen, will ich Euch nicht vorenthalten:

Da unser Lipper hier wohl nicht mehr rein schreibt und aktualisiert fasse ich mal zusammen:

Überbrücken mit Auto scheint der Tipp dieses Jahres.

Kupplung ziehen, Seitenständer rein und Notaus kontrollieren vergessen manche auch nach dem Winter.

Im Herbst einen Spritstabilisator/Vergaserreiniger in den Tank füllen.

Totto, www.banditforum.de

Und noch mehr Elektrisches:
Dann war da natürlich noch der von mir immer wieder gern gegebene Tipp, dass man nach über 10 Jahren auch die Zündkabel mal erneuern kann (sind vom Meter wirklich nicht teuer, und etwas länger gelassen, könnt Ihr nach weiteren 10 Jahren nochmal an beiden Enden einen Zentimeter abschneiden – meistens gammeln sie von den Enden her) und dass es sich insbesondere bei Winter-Regen-Matschwetter lohnt, die Übergänge zwischen den Zündkabeln und den Zündspulen / Kerzenstechern abzudichten (Silikon leistet dort ausreichend gute Dienste) sowie sämtliche mit der Zündanlage in Verbindung stehende Kontakte (insbesondere an Zündspulen sowie CDI nebst Steckern) zu reinigen.

Wer es ganz genau machen möchte und auch die Kerzenstecker wechseln möchte – folgendes Fabrikat passt und ist nun, nach dem „100ten Mal“ auch hier im Brett verewigt:

zum 100ten Mal :

NGK SD05FM !

Water Proof

Ohm : 5 Kilo

Länge : 105 mm

Ausführung : gerade

Silikonstecker

und die Schachtabdeckung passt (gerade noch)

Prof.Gamma, www.banditforum.de

Auf die Frage, wo diese überall passen:

ich garantiere nur für 600 / 650 und 1200 ccm . An die 250er komme ich nicht ran und 1250er muß ich noch testen .

Prof.Gamma, www.banditforum.de

Mit all diesen Ratschlägen kann eigentlich auch im tiefsten Winter nichts mehr schiefgehen – in diesem Sinne: Viel Spaß beim Schrauben, Starten und Fahren!

Da der Prof heute seinen sozialen Tag hatte, hab‘ ich mir spontan überlegt, meinen auch zu haben und habe Euch einen Beitrag zu Kaltstartproblemen speziell bei der 6er mit ins FAQ-Brett gebracht – bitteschön:

Hallo , ich weis ,daß es bei diesen Modellen Kaltstart und Anfahrprobleme gibt . Da ich heute meinen sozialen Tag habe , gebe ich Euch einen Schraubertipp , (nicht jeder von Euch kann zu mir in die Werkstatt fahren) wie man diesen Problemen beikommt . Also , Mädels und Jungs , zum Mitschreiben…….

Die Kaltstart-Gemischaufbereitung wird immer mieser je niedriger die Außentemperaturen werden .

Eindeutige Abhilfe schafft ein Austausch der Leerlaufdüsen , ein Wechsel der Größe 35 (Original) auf Größe 38 ! Diese Düsen sind bei TOPHAM , beim SUZUKI-Vertragshändler ( ET.Nr. 09492-38005 ) oder bei mir zu bekommen.( Satzpreis 45,- € incl. Versand – Anmerkung der Redaktion: Preis aus dem Jahr 2010!))

Extremen Kurzstreckenfahrern empfehle ich für die Zeit Oktober- April Zündkerzen NGK CR 8 EK zu verwenden. ( Thema : Selbstreinigungstemperatur )

der Erfolg ist natürlich abhängig von:

sauberen Vergasern

intakter Batterie

funktionierender Zündanlage

ausreichend Kompressionsdruck

Prof.Gamma, www.banditforum.de

Wenn das Problem bei der 650er auftritt, kann es gegebenenfalls mit 40er Leerlaufdüsen gelöst werden – es gelten jedoch die gleichen Voraussetzungen wie oben, andere Probleme sollten vorher ausgeschlossen werden.

In die Kategorie „Moped läuft wie der berühmt-berüchtigte Sack Nüsse“ gehört auch das Problem mit den undichten Ansaugstutzen – notdürftige Silikonschmierereien, wenn die Dinger von außen (also außerhalb der Dichtflächen) rissig sind, sind zwar eine vorübergehende Lösung, wenn man das Moped braucht und gerade nichts Besseres zur Hand hat, hab‘ ich mir erzählen lassen – auf längere Sicht wird man aber um den Wechseln nicht herumkommen, den der User Shnarph uns beschrieben hat:

Moin Allerseits,

seit einiger Zeit hatte ich bei meiner Kleinen das Problem, das der Leerlauf ziemlich am schwanken war. Da es jetzt so langsam wieder los geht, habe ich gestern das Problem gefunden und behoben.

Ich habe die Vergasergummis mit Bremsenreiniger eingesprüht, um sie auf Falschluft zu testen und siehe da: die Drehzahl veränderte sich. Vor einiger Zeit hatte ich die Gummis schon im Verdacht und hab mir in der gute Gebrauchte ersteigert, da der Freundliche mal eben runde 23.- Euro pro Flansch und 3,08 Euro pro O-Ring haben wollte

In der Bucht haben die gebrauchten Gummis gerade mal komplett 30.- Euro gekostet. Aber die neuen O-Ringe mußten sein.

Im Forum haben einige Probleme mit dem Leerlauf, also schreibe ich mal was dazu, denn diese Arbeit kann man gut selber erledigen, mit etwas Schrauber Erfahrung. Aufwand sind je nach Geschick ca. 2,5 – 3,5 Stunden, mit ´ner Menge Kaffee und Kippen dabei (die Kippen aber immer schön weit weg sonst kommt die Feuerwehr). Wobei natürlich angemerkt ist, das nicht jedes Symptom die selbe Ursache haben muß… also, vorab prüfen!

Ablauf:

Als erstes wird die Sitzbank und der Tank entfernt. Keine Sorge, da läuft kein Sprit raus. Der Tank ist auch nur mit 2 Schrauben befestigt. Die Luftfilter Abdeckungen sind als nächstes dran. Dann braucht man Platz, also den Luftfilter aufschrauben (2 Schrauben oben) und Luftfilter entfernen. Der Luftfilterkasten selber ist auch nochmal links und rechts am Rahmen verschraubt. Auch diese Schrauben entfernen. Danach die Schellen vom Lufi Kasten zu den Vergasern lösen und den Luftfilterkasten nach hinten ziehen. Man hat nun ausreichend Platz gewonnen. Als nächstes die Schellen von den Vergasern zu den Gummis lösen. Alle Züge können an der Vergaserbank verbleiben. Die Vergaser aus den Gummis zu ziehen erfordert je nach Alter des Motors etwas Kraft und sollte ohne mechanisches einwirken eines Hebels von statten gehen. Einfach etwas hoch und runter kippeln. Hat man das geschafft sieht man, das man zwar nicht viel, aber ausreichend Platz zum entfernen der Gummis hat. Die Schrauben der mittleren Vergasergummis werden teilweise durch die Ölleitungen verdeckt, also müssen die auch entfernt werden. Die Leitungen sind mit jeweils 2 Inbus Schrauben befestigt. Hat man diese gelöst, kann man die Leitungen vorsichtig abziehen und zur Seite schieben.

Achtung: an den Dichtflächen der Ölleitungen sind auch nochmal 2 kleine O-Ringe, die ich Vollhorst natürlich vergessen hatte zu kaufen, aber nach kurzem Begutachten habe ich die alten nochmal verwendet, da sie noch nicht platt waren. Am besten aber neue einsetzen, um auf Nummer sicher zu gehen.

Die Inbus Schrauben der Vergasergummis sind nun alle zu erreichen. Die Vergaserbank habe ich soweit es geht nach hinten/oben gedrückt und mit Kabelbindern am Rahmen fixiert, damit ich soviel Platz wie möglich zur Verfügung habe. Ich habe in weiser Voraussicht die Gummis so abgelegt, das ich mir die alte Platzierungen am Zylinderkopf merken konnte. Einfach ein Stück Papier auf den Boden legen und von 1-4 durch nummerieren und die Gummis so ablegen. Denn verbaut sind zweierlei unterschiedliche Gummis laut Artikelnummer… Unterschiede habe ich aber rein optisch nicht gesehen. Die O-Ringe sind alle 4 gleich.

Die gebrauchten Vergasergummis intensiv mit Silikonspray reinigen und die neue O-Ringe in die Nuten einlegen. Bitte keine zusätzlichen Dichtmassen verwenden, da diese die O-Ringe angreifen könnten!

Die Flächen am Zylinderkopf sollten mit feinem Schmiergelpapier (mindestens 600er Körnung) von vorhandenen Rückständen vorsichtig befreit werden. Jetzt zuerst die inneren und dann die äusseren Vergasergummis wieder an den Zylinderkopf schrauben. Aber nicht die Ölleitungen vergessen, die kommen wieder zwischen Gummi 1+2 und zwischen Gummi 3+4! Die O-Ringe werden von kleinen Nasen in den Nuten gehalten, aber dennoch drauf achten, das sie richtig sitzen.

(Auf die Anzugsmomente der Schrauben gehe ich im Allgemeinen nicht ein, diese Erfahrung sollte man mitbringen, wenn man eine solche Arbeit ausführt, ansonsten helfen lassen!)

Sind die Vergasergummis und die Leitungen wieder am Zylinderkopf, können die Vergaser wieder in die Gummis geschoben werden. Achtet darauf, das die Gummis ordentlich mit Silikonspray eingesprüht sind, sonst wird das ein ganz netter Kraftakt! Danach wieder den Luftfilterkasten auf die Vergaser schieben, auch dort ein bisserl Silikonspray auf die Gummis sprühen. Die restlichen Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder montieren. Die Kraftstoffschläuche ruhig auch mal begutachten, ob die nicht porös/rissig sind, sonst ggf. austauschen.

Danach das Motorrad ordentlich warm fahren und ggf. den Leerlauf einstellen/korregieren. Da man beim Wechsel der Gummis die Vergaser nicht komplett entfernen musste, brauch auch nichts weiter eingestellt werden.

Das vorher noch vorhandene Leerlauf Sägen ist nun Geschichte und sie läuft jetzt im Standgas absolut gleichmässig.

Ich habe ein paar Bilder zur Illustration gemacht, die vielleicht ein bisserl helfen. Je nach Pflegezustand der Vergasergummis ist vielleicht nicht immer ein kompletter Tausch von Nöten, sodaß der Tausch der O-Ringe reicht. Meine waren jedoch auch schon ziemlich rissig und ich wollte einfach auf Nummer sicher gehen.

Hier noch das nötige Werkzeug:

Kleiner und mittlerer Kreuzschlitz Schraubendreher (am besten Lange, wegen der Schellen an den Vergasergummis)

Kleine Knarre und eine Garnitur Inbus Nüsse (so wird auch zuviel Kraft vermieden, denn nach fest kommt ab!)

Inbusschlüssel sind nicht zu empfehlen, da es mit denen wirklich friemelig wird

Ein paar Kabelbinder

Silikonspray

Schleifpapier (min. 600er Körnung)

Bremsenreiniger

Spitzzange (für die Schlauchschelle am Tank)

…und je nach Gesinnung Kippen, Kaffee, Bier, Cocktails, Thaimasseurin etc….

Shnarph, www.banditforum.de

Bilder der Aktion – ebenfalls vom User Shnarph aus dem Banditforum:

Die Dichtflächen haben ganz schön gelitten, aber das stellt wohl nach dem neu abdichten kein Problem dar
Gummis durchnummerieren, die beiden linken und rechten sind unterschiedlich!!!
Nach dem Ausbau ist der Schaden deutlich zu sehen: hier hält nichts mehr dicht!

Da mir schon so viele von euch wirklich gute Tipps und Hilfestellungen geboten haben, habe ich nun auch mal eine Reparatur Anleitung zur Verfügung gestellt. Viele Arbeiten sind an der Bandit, ob die Kleine oder die Dicke, ja recht leicht auszuführen, aber nicht jeder ist mit einem Schraubenschlüssel im Ar… ääh… ich meine, in der Hand geboren worden

Falls Fragen sind, helfe ich gerne weiter!

Beste Grüße aus Düsseldorf

Matthes

Shnarph, www.banditforum.de

Anzumerken habe ich eigentlich nur noch, dass ich bei Reinigungsarbeiten an den Dichtflächen der Ansaugstutzen unbedingt die Öffnungen im Zylinderkopf mit einem sauberen Lappen oder Ähnlichem verschließen würde – Dreck im Motor macht sich nicht gut, und versehentlich reingefallene Teile noch viel schlechter.
Auch synchronisieren würde ich neu… gerade, wenn die letzte Einstellaktion schon mit nicht mehr richtig intakten Ansaugstutzen stattgefunden hat, dürfte es Sinn machen, und wenn Ihr schon mal dabei seid…

Ansonsten bleibt mir nur, viel Spaß beim Schrauben zu wünschen!

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