Einwintern – Tipps und Tricks

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Wundert Euch nicht über das Datum des Beitrags – auch zu dieser Jahreszeit fragen Leute in weiser Voraussicht, was beim Einwintern zu beachten ist… es ist also Zeit für einen dementsprechenden Beitrag – auch, wenn Ihr natürlich noch nicht anfangen müsst… so kompliziert ist es nämlich gar nicht.

Generelles:
Etwaiges Salz, das schon vor dem Einwintern auf den Straßen war, sollte natürlich vom Fahrzeug gewaschen werden – eine anschließend aufgetragene (beispielsweise Hartwachs-) Politur konserviert nicht nur den Lack, sondern auch Chromteile sowie alles, was poliert ist.
Die Kette wird vor dem Winter noch einmal gefettet, damit sich dort kein Rost bilden kann – für etwaigen Flugrost auf den Bremsscheiben gilt dies natürlich nicht: Dieser wird nach dem Winter einfach vorsichtig weggebremst.
Beim wassergekühlten Motorrad muss natürlich auf ausreichend Frostschutz im Kühlwasser geachtet werden, ein ohnehin nach dem Winter geplanter Ölwechsel kann vorgezogen werden (weitere Infos zum Ölwechsel findet Ihr in diesem Beitrag), damit die Schadstoffe im alten Öl den Motor nicht angreifen können – außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Schwimmernadelventile und der Benzinhahn dicht sind, damit einem, wenn man keine weiteren Vorkehrungen trifft, nicht über den Winter der Motor vollläuft – gegebenenfalls lieber den Benzinschlauch abziehen und mit einem Stopfen verschließen, als im Frühjahr eine böse Überraschung erleben und das ansonsten neue Öl ablassen müssen.

Kraftstoff:
Damit wären wir auch schon beim Thema Kraftstoff: Das Fahrzeug gehört randvoll getankt, um ein Rosten des Tanks zu vermeiden. Zu Sinn und Unsinn von Kraftstoffstabilisatoren streitet man sich: Die einen machen es, die anderen nicht. Wenn man es machen möchte, empfiehlt es sich, das Fahrzeug mit dem Stabilisator im Tank noch kurz laufen zu lassen, damit der so präparierte Kraftstoff auch in die Schwimmerkammern gelangt – wenn man sie denn gefüllt lassen möchte:
Manch einer (hauptsächlich derjenigen, die keinen Kraftstoffstabilisator verwenden) leert sie über die Ablassschrauben, damit die Schwimmerkammern zum Auswintern mit „frischem“ Sprit aus dem Tank geflutet werden können oder lässt das Moped, bis es aus geht, mit abgezogenem Benzinschlauch laufen, damit der Sprit die Düsen nicht „verharzen“ kann, andere lassen die Schwimmerkammern über den Winter auch ohne irgendwelche Zusätze oder weitere Maßnahmen ganz gefüllt… meist springt das Moped nach dem Winter aber mit egal welcher Methode wieder an.

Batterie:
Wer für längere Zeit einwintert, kann die Batterie ausbauen, an einem frostfreien Ort lagern und ab und an laden – mancher, der es ganz genau nimmt, hat auch schon mit einer Lampenfassung und einer Glühlampe die Batterie ab und zu ein wenig entladen, um die Lebensdauer der Batterie über den Winter nicht leiden zu lassen – diesen Job versprechen aber auch speziell zum Überwintern gedachte Ladegeräte zu erfüllen, die die Batterie ständig laden und entladen – die Batterie kann über den Winter einfach daran belassen werden.

Aufbocken und zudecken:
Nun ist es Zeit, Abschied zu nehmen: Das auf der letzten Tour gut warm und nach ausgiebigen Waschaktionen idealerweise trockengefahrene (leider ist das mit etwaigem Salz auf der Straße natürlich wieder nicht vereinbar) Motorrad wird (möglichst auf dem Hauptständer oder Montageständern – wer das Moped auf dem Seitenständer stehen lässt, sollte den Luftdruck leicht erhöhen und das Fahrzeug gegebenenfalls ab und an ein wenig anders hinstellen, um Standplatten zu vermeiden) abgestellt und gegebenenfalls mit einem Bettlaken oder einer Plane (Achtung – unter wasserdichten Planen kann sich Kondenswasser bilden) abgedeckt – und dann wird bis zum Frühlingserwachen Abschied genommen, aber bitte wirklich: Über ein „mal eben anmachen, um zu gucken, ob sie noch läuft“ freut sich zwar der Besitzer, ansonsten mögen das aber weder die Zündkerzen, noch freut sich der Motor über sich bildendes Kondenswasser, weil das Moped nicht ganz warm wird.

Wer auch im Winter nicht auf sein Moped verzichten kann, sollte lieber durchfahren:
Beim Wintermoped ist jedoch besonders auf Pflege zu achten – nach einer Tour bei gesalzener Straße sollte das Fahrzeug mit kaltem Wasser abgewaschen werden.
Regelmäßige Kettenpflege sollte gerade im Winter groß geschrieben werden – ein Kettenöler tut hier gute Dienste und erspart häufigeres Sprühen.
Polierte oder verchromte Teile können mit Wachs, Politur, Sprühöl oder ein wenig Fett meist vor den größten Schäden bewahrt werden – ohne zusätzliche Pflege ist der Wintereinsatz jedoch nicht zu empfehlen, wenn man ihn dem Moped nicht ansehen soll, doch oft macht Motorradfahren auch im Winter Spaß.
Speziell an den 6ern ein Problem: Das Startverhalten im Winter… hier findet Ihr die Empfehlung vom Prof zum Wechsel der Leerlaufdüsen und gegebenenfalls der Zündkerzen, wodurch dem Problem beizukommen ist.

Auswintern:
Wer dann doch eingewintert hat, für den bietet sich der Zeitpunkt vor der ersten Tour ganz besonders für einen kurzen Rundum-Check an:
Funktioniert die Beleuchtung?
Ist die Bremsflüssigkeit noch okay, die Bremsscheiben, die Bremsbeläge?
Sind die Reifen über den Winter rissig geworden? Ist noch genug Profil da? Stimmt der Luftdruck?
Ist der Ölstand okay? Ein zu hoher Ölstand nach der Winterpause kann auf einen durch undichte Schwimmernadelventile und einen undichten Benzinhahn vollgelaufenen Motor hindeuten – den Motor keinesfalls starten, es droht ein Motorschaden!
Beim wassergekühlten Fahrzeug natürlich zusätzlich einen Blick auf den Kühlwasserstand werfen.
Ist der Kettensatz noch okay? Stimmt die Kettenspannung? An mehreren Stellen kontrollieren, um eine ungleich gelängte Kette auszuschließen!

Nun kann eigentlich schon der Druck aufs Knöpfchen folgen – viel Spaß in der neuen Saison! Und sollte das Moped wider Erwarten nicht so wollen, wie Ihr, findet Ihr in diesem Beitrag ebenfalls die „gesammelten Werke“ zum Thema Startprobleme.
Doch denkt daran, dass viele Autofahrer noch nicht mit uns rechnen und es nach einem harten Winter auch auf Eurer Hausstrecke das eine oder andere Schlagloch mehr geben kann…

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